Pressemitteilung Nr. 03/2023 des Jobcenter Braunschweig

Jahresauftaktgespräch 2023 - ein Jahr voller Herausforderung

Die Arbeit im Jobcenter Braunschweig war im Jahr 2022 durch zwei Themen geprägt, ukrainische Geflüchtete und Bürgergeld. 

 

Zum 01.06.2022 erfolgte die Überführung der ukrainischen Geflüchteten in das SGB II und damit in die Zuständigkeit der Jobcenter.

 

Mit Stichtag 07.03.2023 wurden insgesamt Anträge von 1.564 Bedarfsgemeinschaften erfasst und somit 3.017 Personen in die Programme des Jobcenters aufgenommen. Von den 1.564 Bedarfsgemeinschaften wurden bisher 1.678 Anträge entschieden, dies entspricht 94,9 Prozent. 

 

Es befinden sich insgesamt 3.017 ukrainische Personen im Alter von 0 – 65 Jahren in Betreuung des Jobcenters Braunschweig, davon 1.970 Frauen und 1.047 Männer.

 

Neben den individuellen Beratungsgesprächen lädt das Jobcenter Braunschweig zu Gruppeninformationen ein. In Absprache mit den regionalen und teilweise überregionalen Bildungsanbietern wird ein umfangreiches Maßnahmeportfolio angeboten.

 

Die Qualifikationen der ukrainischen Geflüchteten spreizen sich vom Helferbereich bis zu akademischen Berufen. Daraus leiten sich unterschiedliche Bedarfe im Spracherwerb und Anerkennung von Bildungsabschlüssen ab. Je nach Berufszweig sind fehlende Deutschkenntnisse ein Problem. 

 

Durch den hohen Frauenanteil stehen natürlich die Kinderbetreuung in Kita und der Schulbesuch im Fokus. Die ist in Braunschweig kein Problem. Die Kommunikation zwischen Jobcenter und dem Fachbereich 51 der Stadt Braunschweig ist gut und zielführend. 

 

 

Nataliia und Oleksandr Yatsiuk aus Charkiw in der Ukraine sind am 6. März 2022 nach sechstägiger Flucht in Deutschland angekommen. Sie wurden mit Ihren drei Kindern bei einer in Deutschland lebenden Familie aufgenommen. 

 

Frau Yatsiuk berichtet, dass der Wechsel vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (SGB II) am 1. Juni 2022 problemlos lief. Familie Yatsiuk hat nahtlos Geld erhalten. 

 

Seit Juni 2022 besuchen Nataliia und Oleksandr Yatsiuk einen Sprachkurs, in dem sie deutsch erlernen. Am 12. Mai 2023 ist die voraussichtliche Prüfung. 

 

Das Jobcenter Braunschweig hat Nataliia und Oleksandr Yatsiuk in eine dreimonatige Maßnahme „Willkommen in Deutschland“ vermittelt. Die Maßnahme hat Familie Yatsiuk geholfen, sich in ihrem neuen Lebensumfeld einzufinden und wohlzufühlen. 

 

Des Weiteren haben Nataliia und Oleksandr Yatsiuk an diversen Gruppenveranstaltungen, organisiert durch das Jobcenter Braunschweig, teilgenommen. 

 

Herr Yatsiuk arbeitet neben seinem Besuch des Sprachkurses, als Metallarbeiter bei „HeMin Metalltechnik“.  Das Arbeitsverhältnis wird durch das Jobcenter Braunschweig mit einem Eingliederungszuschuss gefördert. 

Herr Yatsiuk sagt: „Die Verständigung, auch ohne viel Deutschkenntnisse, funktioniert mit Händen und Füßen hervorragend.“ 

 

 

Die Einführung des Bürgergeldes ist eine umfangreiche Reform der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Die Grundsicherung wurde dadurch grundlegend weiterentwickelt und an die Entwicklungen des Arbeitsmarktes sowie die Lebensumstände der Menschen angepasst.

Mit dem Bürgergeld werden die dauerhafte Integration in Arbeit und die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen durch Qualifizierung und Berufsausbildung noch stärker in den Fokus gerückt.

Das Bürgergeld wird stufenweise eingeführt.

Die erste Stufe des Bürgergeldes mit den größtenteils leistungsrechtlichen Elementen ist zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten. Dies betrifft etwa die neuen Regelungen zu Vermögen und Wohnen, Leistungsminderungen und die Bagatellgrenze. Außerdem gelten die erhöhten Regelsätze, die automatisch an die Leistungsbezieher ausgezahlt werden. Der Vermittlungsvorrang wird abgeschafft.

 

Die Elemente, die die Unterstützung der Menschen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt betreffen, treten in einer zweiten Stufe ab Juli 2023 in Kraft. Geringqualifizierte sollen noch mehr als bisher auf dem Weg zu einer beruflichen Weiterbildung unterstützt werden. Es greifen dann auch die neuen Förder- und Unterstützungsinstrumente, z.B. ganzheitliche Betreuung im Rahmen von Coaching. 

 

Bereits vor Corona wurde im Jobcenter Braunschweig geplant, mit Informations- und Beratungsangeboten zu den Kundinnen und Kunden in die Stadtteile zu gehen. Jetzt wird es konkret. Hemmschwellen werden abgebaut: im Bebelhof, im Siegfriedviertel, im westlichen Ringgebiet und in der Weststadt wird es Angebote geben. Geplant ist, alle vier Wochen an bestimmten Tagen „Beratung vor Ort" zu machen. Entsprechende Informationen, wann wo was stattfindet, werden über die Homepages der Netzwerkpartner, des Jobcenter und durch Plakate gegeben.

 

Insgesamt war die Einführung des Bürgergeldes insbesondere auch durch die mediale Begleitung im Vorfeld eine große Herausforderung. Dem Jobcenter ist es trotz des zeitlich kurzen Vorlaufs zwischen Gesetzesverkündung und Umsetzung zum 01.Januar 2023 gelungen die Mitarbeitenden bestmöglich darauf vorzubereiten, die neuen gesetzlichen Grundlagen umsetzen zu können. 

 

Auf der Homepage des Jobcenter Braunschweig befinden sich die wesentlichen Informationen zum Bürgergeld. 

 

Jörg Hornburg, Geschäftsführer des Jobcenter Braunschweig sagt: „Insbesondere die zusätzliche Arbeit mit und für die ukrainischen Geflüchteten sowie die Einführung des Bürgergeldes waren eine herausfordernde Mehrbelastung für meine Mitarbeitenden. Alle haben für die Interessen der Kundinnen und Kunden an einem Strang gezogen und die Aufgaben bewältigt! Mehr Personal gab es nicht."

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